Zum 100. Todestag
August Kotzsch – Photograph der Romantik
Die Photographie steckte noch in den Anfängen, als August Kotzsch in der Mitte des 19. Jahrhunderts in den beschaulichen, von der Residenzstadt Dresden noch weit entfernt liegenden Elbdörfer Loschwitz und Wachwitz begann, Motive seiner Umgebung festzuhalten. Er wurde der Photograph „im Ort“ für Porträtaufnahmen und Studienblätter, für das Festhalten von Ereignissen und für Ortsansichten. August Kotzsch entwickelte in dieser frühen Phase des neuen Mediums eine eigene Bildsprache mit einem hohen künstlerischen Anspruch. Viele seiner Studienblätter sind unverwechselbar und gehören heute zu den Meisterwerken deutscher Photographie.
August Kotzsch, am 20. September 1836 als Kind von Weinbauern in Loschwitz geboren, erlebt die romantischen Maler Ludwig Richter und seine Schüler Johann Friedrich Hoff, Wilhelm Porst und Albert Zeh als Sommergäste im Haus seiner Eltern. Dem in der Nachbarschaft lebenden Maler August Niemann kann er bei photographischen Versuchen zur Hand gehen. Als dieser stirbt, erwirbt Kotzsch von der Witwe des Malers die Kameraausrüstung.
Porträtaufnahmen entstehen fortan in einer Hofecke an seinem Haus. Ein Zimmer wird als Dunkelkammer ohne fließendes Wasser und Strom eingerichtet und die Sonne belichtet die Abzüge. Für Aufnahmen in der Landschaft benutzt der Photograph einen zweirädrigen Dunkelkammerwagen. Photographien für die immer häufiger Loschwitz besuchenden Touristen bietet er in einigen Geschäften im Ortskern an.
1865 heiratet er Sophie Fischer, die bei der Geburt des ersten Kindes stirbt. Der drei Jahre später geschlossenen Ehe mit Ida Auguste Leinert werden fünf Kinder beschert.
Die Qualität seiner Arbeiten werden über die Ortsgrenzen hinaus bekannt. 1873 erhält er auf der Weltausstellung in Wien eine Verdienstmedaille, ist an der Industrieausstellung 1875 in Dresden beteiligt und bekommt 1879 in Dresden den 1. Preis und ein Ehrendiplom. 1884 entsteht ein Kontakt zur New Yorker Kunsthandlung „Hempel Bros.“. August Kotzsch kann mehrere Studienblätter nach Amerika verkaufen.
Das seit 1878 bekannte trockene Gelantineverfahren, mit den ab etwa 1880 käuflich zu erwerbenden Trockenplatten, verwendet er sporadisch erst am Ende seiner künstlerischen Wirkungszeit Mitte der 1890er Jahre.
Am 23. Oktober 1910 stirbt August Kotzsch in Loschwitz.
Jürgen Frohse/Dieter Fischer
Quellen:
„August Kotzsch 1836 – 1910 Photograph in Loschwitz“, Verlag der Kunst Dresden, 1986
(Den vollständigen Text lesen Sie im Kalender „Photographie in Dresden – August Kotzsch“)
Kalender "Photographie in Dresden – August Kotzsch"
August Kotzsch, am 20. September 1836 als Kind von Weinbauern in Loschwitz geboren, erlebt die romantischen Maler Ludwig Richter und seine Schüler Johann Friedrich Hoff, Wilhelm Porst und Albert Zeh als Sommergäste im Haus seiner Eltern. Dem in der Nachbarschaft lebenden Maler August Niemann kann er bei photographischen Versuchen zur Hand gehen. Als dieser stirbt, erwirbt Kotzsch von der Witwe des Malers die Kameraausrüstung.
Porträtaufnahmen entstehen fortan in einer Hofecke an seinem Haus. Ein Zimmer wird als Dunkelkammer ohne fließendes Wasser und Strom eingerichtet und die Sonne belichtet die Abzüge. Für Aufnahmen in der Landschaft benutzt der Photograph einen zweirädrigen Dunkelkammerwagen. Photographien für die immer häufiger Loschwitz besuchenden Touristen bietet er in einigen Geschäften im Ortskern an.
1865 heiratet er Sophie Fischer, die bei der Geburt des ersten Kindes stirbt. Der drei Jahre später geschlossenen Ehe mit Ida Auguste Leinert werden fünf Kinder beschert.
Die Qualität seiner Arbeiten werden über die Ortsgrenzen hinaus bekannt. 1873 erhält er auf der Weltausstellung in Wien eine Verdienstmedaille, ist an der Industrieausstellung 1875 in Dresden beteiligt und bekommt 1879 in Dresden den 1. Preis und ein Ehrendiplom. 1884 entsteht ein Kontakt zur New Yorker Kunsthandlung „Hempel Bros.“. August Kotzsch kann mehrere Studienblätter nach Amerika verkaufen.
Das seit 1878 bekannte trockene Gelantineverfahren, mit den ab etwa 1880 käuflich zu erwerbenden Trockenplatten, verwendet er sporadisch erst am Ende seiner künstlerischen Wirkungszeit Mitte der 1890er Jahre.
Am 23. Oktober 1910 stirbt August Kotzsch in Loschwitz.
Jürgen Frohse/Dieter Fischer
Quellen:
„August Kotzsch 1836 – 1910 Photograph in Loschwitz“, Verlag der Kunst Dresden, 1986
(Den vollständigen Text lesen Sie im Kalender „Photographie in Dresden – August Kotzsch“)
Kalender "Photographie in Dresden – August Kotzsch"