Ermenegildo Antonio Donadini
Historienmaler, Restaurator, Photograph
Der am 19. Juli 1847 in Spalato/Dalmatien (damals zum österreichischen Kaiserreich gehörend, heute: Split) geborene Ermenegildo Antonio Donadini ist bereits als Kind begeisterter Zeichner und Maler. Während der gesamten Schulzeit ist er kopierend, malend und zeichnend tätig, verdient sich damit sein Taschengeld.
Er erhält ein Stipendium für die "Ausbildung als Künstler" an der Akademie der bildenden Künste in Wien, die er umgehend aufnimmt. Nach einigen Wiener Jahren setzt er das Studium in Venedig fort. Unter den dortigen Malern lernt er Hans Makart und Heinrich Lossow aus der Münchner Schule Karl Theodor von Pilotys kennen und geht mit Lossow nach München, wo er 1872 Meisterschüler bei Piloty, dem bekannten Genre- und Historienmaler an der dortigen Akademie, wird.
Ermenegildo Antonio Donadini und Ida Schoch, die sich während der Zeit an der Technischen Hochschule Graz kennengelernt hatten, heiraten dort und leben anschließend in Venedig. 1876 zieht die junge Familie Donadini nach Wien, wo Ermenegildo Antonio Professor an der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museum für Kunst und Industrie wird.Künstlerischer und zunehmend freundschaftlicher Kontakt ergibt sich zu dem Bildhauer Johannes Daniel Schreitmüller, zu dieser Zeit Professor und stellvertretender Direktor an der Kunstgewerbeschule in Dresden.
Unzufrieden mit der Wiener Tätigkeit, nutzt Donadini die durch die beiden Begegnungen angebahnte Möglichkeit, sich für eine Professur in Dresden zu bewerben. "Meine Hauptlehrarbeit erstreckte sich bei meinem Antritt auf das figurale Fach im Feld des Kunstgewerbes. Ich musste deshalb Grundstudien in Anatomie, Perspektive, Kunstgeschichte, Kunststillehre usw. vornehmen lassen." Als Professor für allgemeine figürliche Malerei und Leiter des Ateliers für Theaterdekoration an der Kunstgewerbeschule ist E. A. Donadini über 30 Jahre eine geachtete und bekannte Dresdner Künstler-Persönlichkeit.
Ob seines "südlichen Temperaments" bei einigen Kollegen umstritten, ist er bei seinen Studenten sehr beliebt. Sowohl 1906, anläßlich des 25jährigen Professoren-Jubiläums, als auch 1913, beim Eintritt in den Ruhestand, werden jeweils große "Kommerse" durch die Studenten veranstaltet und dazu Liederbücher mit humorvollen Zeichnungen verfaßt.
Im Ruhestand widmet sich E. A. Donadini intensiv seinen zahlreichen und umfänglichen Sammlungen. Eine besondere Rolle spielt dabei offensichtlich die Verehrung für Napoleon. Das Grundstück in Radebeul-Zitzschewig im Rietzschke-Grund wird sein museumsartiges Refugium. Mit der Frau und den beiden Töchtern zerstritten, bleibt dem misstrauischen und eigensinnigen Hofrat am Ende nur noch der Kontakt zum Sohn.
Kurz vor seinem 90. Geburtstag stirbt Ermenegildo Antonio Donadini am 14. Oktober 1936 in der Dresdner Klinik von Dr. Keydel an den Folgen eines Schlaganfalls.
Dieter Fischer, Jürgen Frohse
(Den vollständigen Text lesen Sie im Kalender „Photographie in Dresden – Ermenegildo Antonio Donadini“)
Er erhält ein Stipendium für die "Ausbildung als Künstler" an der Akademie der bildenden Künste in Wien, die er umgehend aufnimmt. Nach einigen Wiener Jahren setzt er das Studium in Venedig fort. Unter den dortigen Malern lernt er Hans Makart und Heinrich Lossow aus der Münchner Schule Karl Theodor von Pilotys kennen und geht mit Lossow nach München, wo er 1872 Meisterschüler bei Piloty, dem bekannten Genre- und Historienmaler an der dortigen Akademie, wird.
Ermenegildo Antonio Donadini und Ida Schoch, die sich während der Zeit an der Technischen Hochschule Graz kennengelernt hatten, heiraten dort und leben anschließend in Venedig. 1876 zieht die junge Familie Donadini nach Wien, wo Ermenegildo Antonio Professor an der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museum für Kunst und Industrie wird.Künstlerischer und zunehmend freundschaftlicher Kontakt ergibt sich zu dem Bildhauer Johannes Daniel Schreitmüller, zu dieser Zeit Professor und stellvertretender Direktor an der Kunstgewerbeschule in Dresden.
Unzufrieden mit der Wiener Tätigkeit, nutzt Donadini die durch die beiden Begegnungen angebahnte Möglichkeit, sich für eine Professur in Dresden zu bewerben. "Meine Hauptlehrarbeit erstreckte sich bei meinem Antritt auf das figurale Fach im Feld des Kunstgewerbes. Ich musste deshalb Grundstudien in Anatomie, Perspektive, Kunstgeschichte, Kunststillehre usw. vornehmen lassen." Als Professor für allgemeine figürliche Malerei und Leiter des Ateliers für Theaterdekoration an der Kunstgewerbeschule ist E. A. Donadini über 30 Jahre eine geachtete und bekannte Dresdner Künstler-Persönlichkeit.
Ob seines "südlichen Temperaments" bei einigen Kollegen umstritten, ist er bei seinen Studenten sehr beliebt. Sowohl 1906, anläßlich des 25jährigen Professoren-Jubiläums, als auch 1913, beim Eintritt in den Ruhestand, werden jeweils große "Kommerse" durch die Studenten veranstaltet und dazu Liederbücher mit humorvollen Zeichnungen verfaßt.
Im Ruhestand widmet sich E. A. Donadini intensiv seinen zahlreichen und umfänglichen Sammlungen. Eine besondere Rolle spielt dabei offensichtlich die Verehrung für Napoleon. Das Grundstück in Radebeul-Zitzschewig im Rietzschke-Grund wird sein museumsartiges Refugium. Mit der Frau und den beiden Töchtern zerstritten, bleibt dem misstrauischen und eigensinnigen Hofrat am Ende nur noch der Kontakt zum Sohn.
Kurz vor seinem 90. Geburtstag stirbt Ermenegildo Antonio Donadini am 14. Oktober 1936 in der Dresdner Klinik von Dr. Keydel an den Folgen eines Schlaganfalls.
Dieter Fischer, Jürgen Frohse
(Den vollständigen Text lesen Sie im Kalender „Photographie in Dresden – Ermenegildo Antonio Donadini“)