Hermann Krone — Ein Wegbereiter der Photographie (Auszug)

(…) Am 14. September 1827 wird Carl Hermann Julius Krone in Breslau geboren. Sein Vater ist Leiter der Steindruckerei im dortigen Verlag Graß, Barth & Co. und ab 1816 Leiter der lithographischen Abteilung. Hermann ist zwölf Jahre, als 1839 in Paris Louis Jacques Mandé Daguerre die Erfindung der Photographie der Öffentlichkeit präsentiert. (…) Am 15. Juli 1843 gelingt Hermann Krone eine Kalotypie, bald darauf die erste Daguerreotypie. 1847 hält er einen öffentlichen und viel beachteten Vortrag über das neue Medium an der Universität Breslau. Mittlerweile photographiert er Präparate durch das Mikroskop und macht astronomische Aufnahmen. (…)
Hermann Krone lässt sich 1852 endgültig in Dresden nieder – die Marien- und die Waisenhaus-Straße in der Innenstadt sind die Anschriften. Noch 1852 erwirbt er das Bürgerrecht und gründet sein "Großes photographisches Institut für Daguerreotypie und photographische Bilder auf Papier und Glas", bald darauf nennt er es "Artistisch-photographisches Atelier, photographisches Lehrinstitut".
1853, kurz nach Erfindung des nassen Collodium-Verfahrens, macht Krone seine erste photographische Expedition in die Sächsische Schweiz und stellt Landschaftsbilder auf Papier her. Er heiratet 1854 Clementine Blochmann, mit der er vier Kinder großziehen und 43 Jahre verheiratet sein wird. Sie steht ihm bei seinen Unternehmungen hilfreich zur Seite und führt sein Atelier weiter, als er Dozent wird. (…)
Ein bereits 1853 gestellter Antrag, an der Königlichen Polytechnischen Schule einen Lehrstuhl für Photographie einzurichten, wird erst 1870 bewilligt. Mit eigener Technik, ohne finanzielle Unterstützung und Gehalt baut Krone die Fachrichtung auf. Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit widmet er sich dem Aufbau des "Historischen Lehrmuseums für Photographie". Hierfür beschreibt er die photographischen Methoden ausführlich und zeigt Photos auf Lehrtafeln als Beispiele. Sein Einkommen verdient er in dieser Zeit unter anderem damit, das "Koenigs-Album" herzustellen, ein Photoalbum mit Ansichten von 142 sächsischen Städten, das dem Königspaar Johann und Amalie von Sachsen zu seinem Goldenen Ehejubiläum im Jahr 1872 überreicht wurde.
1874 nutzt er die Gelegenheit, an einer wissenschaftlichen Expedition zu den Aukland-Inseln südlich von Neuseeland teilzunehmen. Er macht unter schwierigsten Bedingungen 115 verwertbare Photographien des Venus-Durchganges durch die Sonnenscheibe. (…)
1907 beim Eintritt in den Ruhestand geht, stiftet er sein "Lehrmuseum" der Technischen Hochschule Dresden gegen Gewährung einer monatlichen Pension. Er wird zum Königlichen Hofrat ernannt und 1913 Ehrendoktor der Technischen Hochschule Dresden. Am 27. September 1916 stirbt Hermann Krone fast neunzigjährig in Laubegast bei Dresden. (…)
Jürgen Frohse/ Dieter Fischer

(Den vollständigen Text lesen Sie im Kalender „Photographie in Dresden – Hermann Krone“)