Die Pillnitzer Photographen Köhne
Photographien aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Auszug)
In Pillnitz betrieben Paul Köhne und dann Karl Köhne, sein Sohn, ein Photo-Geschäft auf der heutigen Meixstraße. Das Haus, in dem sich die Geschäftsräume und die Wohnung der Familie Paul Köhne befanden, steht nahe des Pillnitzer Mühlteiches. Der Blick über den Mühlteich mit dem Photoatelier Köhne ist auf vielen historischen Photos und Ansichtskarten als "Eingang in den Friedrichsgrund” dargestellt.
Der bevorstehende 150. Geburtstag von Paul Köhne sei Anlass, Leben und Wirken der beiden Photographen näher zu betrachten.
Paul Köhne – Photograph in Pillnitz ab etwa 1907
Paul Köhne wurde am 27. Juni 1853 in Berlin geboren. Er kam nach Dresden und betrieb auf der Löwenstraße eine kleine Fabrik für Pappmaché. Später ist er auf dem Weißen Hirsch als Photograph mit Atelier tätig.
Am 6. Juni 1905 heiraten Paul Köhne und die auf dem Rißweg 38 in Loschwitz wohnende Marie Jungmichel (geboren 1864). 1906 ist als Adresse für Paul Köhne, Photograph, und Ehefrau Marie der Rißweg 70 angegeben.
Es ist die zweite Ehe für Paul Köhne. Drei Söhne hat die Familie Köhne: Paul (geboren 1886, lange Zeit noch Jungmichel heißend, wohl aus einer früheren Beziehung von Marie Jungmichel stammend), Fritz (geboren 1898) und Karl
(geboren 1900). Fritz und Karl sind in Loschwitz geboren.
Das Hochzeitsdatum ist bald auch der Abschied von Loschwitz, denn ab 1906/07 ist Familie Köhne in Pillnitz ansässig. Die Wohnung und das Photo-Atelier von Paul Köhne befinden sich auf der Schönfelder Straße 21 B (heutige Meixstraße 14) in der Nähe von Meixbach und Mühlteich.
Viele der Photos und einige Erinnerungen an Paul Köhne haben sich erhalten. Verschiedene Varianten der "Ballon-Photos” (1910/11 aufgenommen) zeigen einen Teil der Außendekoration für die Aufnahmen. Weiteres "Außen-Atelier” war eine Sitzecke am Teich mit Geländer, gemauertem Sockel und Stufen für diesbezügliche Aufnahmen. Aber auch der hier beginnende Friedrichsgrund mit seinen Bäumen, Wegen, Treppen ist oft als Hintergrund der Aufnahmen zu erkennen.
Der Photograph stempelt und bedruckt seine Aufnahmen mit: "Postkarten-Photogr. Köhne, Pillnitz a. E.”, "P. Köhne, Photographie, Pillnitz (Am Friedrichsgrund).” oder "Photographie am Friedrichs-Grund Pillnitz a. E., P. Köhne, Gruppen-Postkarten, Andenken, Schnellphotographie”. …
Paul Köhne starb am 3. November 1927.
Karl Köhne führt die Tradition bis in die siebziger Jahre fort
Der am 1. August 1900 geborene jüngste Sohn, Karl Köhne, hat offensichtlich beim Vater gelernt, frühzeitig im Geschäft mitgearbeitet und es nach dessen Tod übernommen. Die Photos sind nun mit "Karl Köhne, Pillnitz” gestempelt. Seit 1930 ist Karl Köhne im Adressbuch als selbstständiger Photograph aufgeführt. Bis etwa 1933 aufgenommene Photos tragen aber auch noch den Stempel "P. Köhne, Pillnitz”. Das war bei den Gepflogenheiten der Photographen zu dieser Zeit wohl mehr der Geschäftsstempel. Und so dürften sich in einer Übergangszeit von Mitte der zwanziger bis Mitte der dreißiger Jahre beide Köhnes unter beiden Stempeln verbergen.
Erwähnt sei auch, dass die beiden älteren Köhne-Söhne ebenfalls Photographen waren: Fritz seit Anfang der zwanziger Jahre als Photographen-Meister in Großröhrsdorf, Paul (jun.) nach Schlosser-Ausbildung und Arbeitslosigkeit ab Mitte der zwanziger Jahre.
Am 7. März 1936 heiraten Karl Köhne und Dora Fritsche aus Pillnitz (vom Weinbergsweg, heutiger Bergweg). Sie beziehen ihre Wohnung am Pillnitzer Platz im Obergeschoss des Schindler-Baues. In der Wohnung an der Meixstraße, wo das Geschäft blieb, lebt zu dieser Zeit wohl die Mutter, Maria Köhne, bis zu ihrem Tode (1939) allein.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wohnten Karl Köhne und seine Frau am Hosterwitzer Hang oberhalb der Dresdner Straße zwischen Keppschloß und Haus Hoheneichen. Schließlich zogen sie um 1970 in das Haus Dresdner Straße 26, das Doras Bruder Paul erbaut hatte und das ihnen nun gehörte. Dort verstarben Dora 1978 und Karl Köhne 1979 (15. August).
Dieter Fischer
Foto: Die drei Köhne-Söhne um 1920: Karl, Paul und Fritz (von links).
Photo: Ortsarchiv Pillnitz (aus Sammlungen Dr. R. Köhne, I. Weigel)
(Den vollständigen Text lesen Sie in den Elbhang-Kurier-Ausgaben Juni & Juli 2003)
Der Elbhang-Kurier
Der bevorstehende 150. Geburtstag von Paul Köhne sei Anlass, Leben und Wirken der beiden Photographen näher zu betrachten.
Paul Köhne – Photograph in Pillnitz ab etwa 1907
Paul Köhne wurde am 27. Juni 1853 in Berlin geboren. Er kam nach Dresden und betrieb auf der Löwenstraße eine kleine Fabrik für Pappmaché. Später ist er auf dem Weißen Hirsch als Photograph mit Atelier tätig.
Am 6. Juni 1905 heiraten Paul Köhne und die auf dem Rißweg 38 in Loschwitz wohnende Marie Jungmichel (geboren 1864). 1906 ist als Adresse für Paul Köhne, Photograph, und Ehefrau Marie der Rißweg 70 angegeben.
Es ist die zweite Ehe für Paul Köhne. Drei Söhne hat die Familie Köhne: Paul (geboren 1886, lange Zeit noch Jungmichel heißend, wohl aus einer früheren Beziehung von Marie Jungmichel stammend), Fritz (geboren 1898) und Karl
(geboren 1900). Fritz und Karl sind in Loschwitz geboren.
Das Hochzeitsdatum ist bald auch der Abschied von Loschwitz, denn ab 1906/07 ist Familie Köhne in Pillnitz ansässig. Die Wohnung und das Photo-Atelier von Paul Köhne befinden sich auf der Schönfelder Straße 21 B (heutige Meixstraße 14) in der Nähe von Meixbach und Mühlteich.
Viele der Photos und einige Erinnerungen an Paul Köhne haben sich erhalten. Verschiedene Varianten der "Ballon-Photos” (1910/11 aufgenommen) zeigen einen Teil der Außendekoration für die Aufnahmen. Weiteres "Außen-Atelier” war eine Sitzecke am Teich mit Geländer, gemauertem Sockel und Stufen für diesbezügliche Aufnahmen. Aber auch der hier beginnende Friedrichsgrund mit seinen Bäumen, Wegen, Treppen ist oft als Hintergrund der Aufnahmen zu erkennen.
Der Photograph stempelt und bedruckt seine Aufnahmen mit: "Postkarten-Photogr. Köhne, Pillnitz a. E.”, "P. Köhne, Photographie, Pillnitz (Am Friedrichsgrund).” oder "Photographie am Friedrichs-Grund Pillnitz a. E., P. Köhne, Gruppen-Postkarten, Andenken, Schnellphotographie”. …
Paul Köhne starb am 3. November 1927.
Karl Köhne führt die Tradition bis in die siebziger Jahre fort
Der am 1. August 1900 geborene jüngste Sohn, Karl Köhne, hat offensichtlich beim Vater gelernt, frühzeitig im Geschäft mitgearbeitet und es nach dessen Tod übernommen. Die Photos sind nun mit "Karl Köhne, Pillnitz” gestempelt. Seit 1930 ist Karl Köhne im Adressbuch als selbstständiger Photograph aufgeführt. Bis etwa 1933 aufgenommene Photos tragen aber auch noch den Stempel "P. Köhne, Pillnitz”. Das war bei den Gepflogenheiten der Photographen zu dieser Zeit wohl mehr der Geschäftsstempel. Und so dürften sich in einer Übergangszeit von Mitte der zwanziger bis Mitte der dreißiger Jahre beide Köhnes unter beiden Stempeln verbergen.
Erwähnt sei auch, dass die beiden älteren Köhne-Söhne ebenfalls Photographen waren: Fritz seit Anfang der zwanziger Jahre als Photographen-Meister in Großröhrsdorf, Paul (jun.) nach Schlosser-Ausbildung und Arbeitslosigkeit ab Mitte der zwanziger Jahre.
Am 7. März 1936 heiraten Karl Köhne und Dora Fritsche aus Pillnitz (vom Weinbergsweg, heutiger Bergweg). Sie beziehen ihre Wohnung am Pillnitzer Platz im Obergeschoss des Schindler-Baues. In der Wohnung an der Meixstraße, wo das Geschäft blieb, lebt zu dieser Zeit wohl die Mutter, Maria Köhne, bis zu ihrem Tode (1939) allein.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wohnten Karl Köhne und seine Frau am Hosterwitzer Hang oberhalb der Dresdner Straße zwischen Keppschloß und Haus Hoheneichen. Schließlich zogen sie um 1970 in das Haus Dresdner Straße 26, das Doras Bruder Paul erbaut hatte und das ihnen nun gehörte. Dort verstarben Dora 1978 und Karl Köhne 1979 (15. August).
Dieter Fischer
Foto: Die drei Köhne-Söhne um 1920: Karl, Paul und Fritz (von links).
Photo: Ortsarchiv Pillnitz (aus Sammlungen Dr. R. Köhne, I. Weigel)
(Den vollständigen Text lesen Sie in den Elbhang-Kurier-Ausgaben Juni & Juli 2003)
Der Elbhang-Kurier